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WALDSHUT-TIENGENKühlturm Leibstadt: Desinfektion als Daueraufgabe
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Die chemische Bekämpfung von Legionellen-Bakterien im Hauptkühlwasser des Schweizer Kernkraftwerks Leibstadt (KKL) gegenüber Waldshut ist zur Regelmäßigkeit geworden. Das Auftreten der Krankheitserreger konnte laut Betreiber deutlich reduziert werden. Zwecks Optimierung, so die KKL-Auskunft, soll die Verwendung von Chlordioxid statt des bisher eingesetzten Natriumhypochlorids geprüft werden.
„Wir haben gute Ergebnisse erzielt.“ Dies sagte KKL-Sprecherin Andrea Portmann auf Anfrage dieser Zeitung über die bisherigen Desinfektionsmaßnahmen. Erstmals im Dezember 2010 hatte das Werk, nachdem im Wasser des Kühlturms ein unzulässig hoher Legionellen-Befall festgestellt wurde, chemische Mittel gegen die Bakterien eingesetzt. Laut einer Dokumentation der Atomaufsichtsbehörde Ensi (Eidgenössisches Nuklearsicherheitsinsopektorat) konnte mit der damaligen Aktion „die Legionellenkonzentration nicht nachhaltig gesenkt werden“. Daher stellte das KKL Genehmigungsanträge für weiteren Chemieeinsatz. Der ist mittlerweile praktisch zur Routine geworden. Erstmals Ende Januar 2012 hatte das Werk die Erlaubnis zur regelmäßigen Desinfektion erhalten. Seither wird, außer bei Betriebsunterbrechungen wie während der Revision, laut KKL-Angaben die Maßnahme alle 14 Tage durchgeführt.
Bisher verwendet wurde die auch in Schwimmbädern gebräuchliche Substanz Natriumhypochlorid, bekannt als Javelwasser. Nun wird erwogen, diese Chemikalie durch Chlordioxid zu ersetzen, eine Verbindung aus Chlor und Sauerstoff. Laut KKL-Sprecherin Andrea Portmann geht es dabei um die Frage, ob die Desinfektion optimiert werden kann. Neben der Wirksamkeit bei Abtötung der Bakterien und der Verträglichkeit mit der Anlagentechnik steht dabei der Umweltschutz im Blickpunkt. Denn das behandelte Kühlwasser wird nach der Desinfektion mitsamt den dabei entstandenen Abbauprodukten in den Rhein geleitet. Die zulässigen Abgabewerte seien bislang eingehalten werden, sagte auf Anfrage dieser Zeitung Ensi-Sprecher Anton Treier. Chlordioxid habe bei Laborversuchen eine größere Wirksamkeit bei gleichem Mengeneinsatz gezeigt.
Einen behördlich genehmigten Testlauf mit Chlordioxid, das auch zur Aufbereitung von Trinkwasser verwendet wird, gab es laut KKL-Mitteilung bereits vom 7. bis 24. August. Das Werk hat jetzt bei den zuständigen Behörden den Antrag auf einen Langzeitversuch mit dieser Chemikalie gestellt. Bis die Genehmigung vorliegt, sollen die Legionellen weiterhin mit Javelwasser bekämpft werden. Im Jahr 2013 habe man die Konzentration der Krankheitserreger „markant verringern und auf tiefem Niveau“ halten können, so KKL-Sprecherin Andrea Portmann: „Die gemessenen Legionellen-Konzentrationen liegen momentan unter dem behördlich festgelegten Eingreifwert.“
„Wir haben gute Ergebnisse erzielt.“ Dies sagte KKL-Sprecherin Andrea Portmann auf Anfrage dieser Zeitung über die bisherigen Desinfektionsmaßnahmen. Erstmals im Dezember 2010 hatte das Werk, nachdem im Wasser des Kühlturms ein unzulässig hoher Legionellen-Befall festgestellt wurde, chemische Mittel gegen die Bakterien eingesetzt. Laut einer Dokumentation der Atomaufsichtsbehörde Ensi (Eidgenössisches Nuklearsicherheitsinsopektorat) konnte mit der damaligen Aktion „die Legionellenkonzentration nicht nachhaltig gesenkt werden“. Daher stellte das KKL Genehmigungsanträge für weiteren Chemieeinsatz. Der ist mittlerweile praktisch zur Routine geworden. Erstmals Ende Januar 2012 hatte das Werk die Erlaubnis zur regelmäßigen Desinfektion erhalten. Seither wird, außer bei Betriebsunterbrechungen wie während der Revision, laut KKL-Angaben die Maßnahme alle 14 Tage durchgeführt.
Bisher verwendet wurde die auch in Schwimmbädern gebräuchliche Substanz Natriumhypochlorid, bekannt als Javelwasser. Nun wird erwogen, diese Chemikalie durch Chlordioxid zu ersetzen, eine Verbindung aus Chlor und Sauerstoff. Laut KKL-Sprecherin Andrea Portmann geht es dabei um die Frage, ob die Desinfektion optimiert werden kann. Neben der Wirksamkeit bei Abtötung der Bakterien und der Verträglichkeit mit der Anlagentechnik steht dabei der Umweltschutz im Blickpunkt. Denn das behandelte Kühlwasser wird nach der Desinfektion mitsamt den dabei entstandenen Abbauprodukten in den Rhein geleitet. Die zulässigen Abgabewerte seien bislang eingehalten werden, sagte auf Anfrage dieser Zeitung Ensi-Sprecher Anton Treier. Chlordioxid habe bei Laborversuchen eine größere Wirksamkeit bei gleichem Mengeneinsatz gezeigt.
Einen behördlich genehmigten Testlauf mit Chlordioxid, das auch zur Aufbereitung von Trinkwasser verwendet wird, gab es laut KKL-Mitteilung bereits vom 7. bis 24. August. Das Werk hat jetzt bei den zuständigen Behörden den Antrag auf einen Langzeitversuch mit dieser Chemikalie gestellt. Bis die Genehmigung vorliegt, sollen die Legionellen weiterhin mit Javelwasser bekämpft werden. Im Jahr 2013 habe man die Konzentration der Krankheitserreger „markant verringern und auf tiefem Niveau“ halten können, so KKL-Sprecherin Andrea Portmann: „Die gemessenen Legionellen-Konzentrationen liegen momentan unter dem behördlich festgelegten Eingreifwert.“
Vorsorge gegen Legionellen-Gefahr
Erstmals 2010 wurde im Kühlwasser von Leibstadt eine unzulässig hohe Legionellen-Konzentration festgestellt.
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http://www.srf.ch/news/regional/aargau-solothurn/akw-leibstadt-beantragt-langzeitversuch-mit-chlordioxid
AKW Leibstadt beantragt Langzeitversuch mit Chlordioxid
- Montag, 23. September 2013, 15:06 Uhr, aktualisiert um 15:17 Uhr
Das AKW Leibstadt hat einen 17-tägigen Versuch mit Chlordioxid zur Bekämpfung der Legionellen-Keime im Hauptkühlwasser abgeschlossen. Die Verantwortlichen beantragen nun beim Bund einen Langzeitversuch. Bisher wurde gegen die Keime Javelwasser verwendet.
Die Ergebnisse aus den im August durchgeführten Versuchen hätten die gleichen positiven Resultate gezeigt, wie die Laborversuche, die zuvor durchgeführt wurden, schreibt das AKW in einer Mitteilung vom Montag.
Bis zur Genehmigung eines Langzeitversuches wendet das AKW Leibstadt nun weiterhin das Verfahren mit Natriumhypochlorit (Javelwasser) an. Sowohl Chlordioxid als auch Natriumhypochlorit finden bei der Wasseraufbereitung in Trinkwasseranlagen oder Schwimmbädern Anwendung.
Legionellen sind im Wasser lebende Bakterien, welche die Legionärskrankheit hervorrufen können. Dabei handelt es sich um eine Lungenentzündung, die einen lebensgefährlichen Verlauf nehmen kann.
Seit 2011 desinfiziert das AKW Leibstadt das Hauptkühlwasser mit Natriumhypochlorit. Die Legionellen-Keimzahl konnte so nachweislich verringert, aber nicht komplett vernichtet werden. Das Kühlwasser und die stark verdünnte chemische Substanz werden letztlich in den Rhein geleitet.
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