http://www.dorfinfo.de/legionellen-verbreitung-ueber-klimaanlagen/1024221
http://www.derwesten.de/region/sauer-und-siegerland/warsteiner-krankenhaus-zieht-schlussstrich-aimp-id8511424.html
WARSTEIN.
Warsteiner Krankenhaus zieht Schlussstrich
01.10.2013 | 00:20 Uhr
Warstein. Nach fünf Wochen Legionellen-Krise hat das Warsteiner Krankenhaus „Maria Hilf“ gestern offiziell einen Schlussstrich unter die bisher größte Belastung in seiner Geschichte gezogen. „Unser Team hat hervorragend gearbeitet“, resümierte Geschäftsführer Hans-Christian Vatteroth, „man kann es vielleicht mit dem Volksmund sagen: Das Glück ist mit den Tüchtigen.“ Das Warsteiner Ärzteteam hatte bereits die ersten Patienten, die Mitte August an atypischen Lungenentzündungen erkrankten, mit den entsprechenden Medikamenten gegen Legionellen therapiert. Die vergleichsweise geringe Letalitätsrate (Todesrate) sei auch auf diese schnelle Behandlung zurückzuführen. „Wir hatten glücklicherweise ein komisches Bauchgefühl, das sich als richtig erwiesen hat“, sagte Chefarzt Dr. Thomas Schumacher.
Insgesamt 165 Menschen waren im Zusammenhang mit dem Warsteiner Ausbruchsgeschehen an Legionellose erkrankt, zwei nachweislich daran gestorben, bei einem dritten Todesopfer ergab die Obduktion ebenfalls einen Zusammenhang mit der Legionellen-Erkrankung. Mittlerweile konnten alle Patienten, die auf Normalstationen behandelt wurden, das Krankenhaus wieder verlassen. Ein Patient wird noch auf der Intensivstation betreut, sein Zustand ist nach wie vor unverändert.
Derweil gilt das Verbot des Landes, Wasser aus den mit Legionellen belasteten Flüssen Wäster und Möhne zu entnehmen, weiter.
Anna Gemünd
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Legionellen: Verbreitung über Klimaanlagen
Legionellen: Verbreitung über Klimaanlagen
Hochsauerlandkreis. Landrat antwortet in seiner Funktion als Mitglied des Verbandsrats des Ruhrverbands
Das Legionellen-Problem in Warstein scheint ausgestanden. Trotzdem möchten wir den Interessierten die Antwort des Landrats des Hochsauerlandkreises auf eine Anfrage von SBL-Kreistagsmitglied Reinhard Loos nicht vorenthalten. Das Kreistagsmitglied der Sauerländer Bürgerliste (SBL) hatte dem Landrat in dessen Funktion als Mitglied des Verbandsrats des Ruhrverbands am 10.09.2013 einige Fragen zu den Legionellen-Erkrankungen gestellt. Die Antwort trägt das Datum vom 02.10.2013. Wir dokumentieren hier vollständig die Anfrage der SBL und die Antwort des Landrats.
Anfrage
„Sehr geehrter Herr Landrat,
seit nunmehr 4 Wochen erkranken immer wieder Menschen in Warstein an Legionellen. Mittlerweile ist eine Kläranlage des Ruhrverbands als Infektionsherd lokalisiert. Bis gestern wurde noch keine Entwarnung gegeben. Die Gefahr der Infektion mit den gefährlichen Krankheitserregern besteht also möglicherweise weiterhin.
Der Ruhrverband behauptet in einer Pressemitteilung vom 06.09.2013[http://www.ruhrverband.de/presse/pressemitteilungen/detailansicht/datum/2013/09/06/pressemitteilung-des-ruhrverbands-zur-klaeranlage-warstein/ ]: „Aus den rund 90 Jahren … ist uns als Fachleuten weltweit kein Fall bekannt, in dem eine Legionelleninfektion von einer Kläranlage ausgegangen ist.“ Durch ganz simple Internetrecherche (Eingabe von „wastewater treatment plant“ und „legionella“ in irgendeine Internetsuchmaschine) lässt sich jedoch herausfinden, dass bereits im Jahr 2008 eine biologische Kläranlage in Norwegen geschlossen wurde, weil in der Stadt Sarpsborg drei Legionellen-Wellen aufgetreten waren und die Kläranlage als Verursacher ermittelt wurde.
Im Ruhrverband sind auch Gemeinden aus dem HSK Mitglied. Mindestens 16 Kläranlagen des Ruhr¬verbands liegen im HSK. Sie als Landrat gehören dem Verbandsrat des Ruhrverbands seit 2005 an und sind der einzige Vertreter des HSK in diesem Gremium. Hiermit frage ich Sie in Ihrer Funktion als Mitglied des Verbandsrats:
• Welche Risiken für ein Auftreten und eine Ausbreitung von Legionellen-Erkrankungen sehen Sie imHochsauerlandkreis?
• Welche Vorsorgemaßnahmen und welche Veränderungen halten Sie für erforderlich bzw. würden Sie empfehlen, um die Gefahr eines Ausbruchs weiterer Legionellen-Erkrankungen wirksam und nachhaltig zu reduzieren?
• Welche Maßnahmen schlagen Sie der Verbandsversammlung vor, damit im Einzugsgebiet des Ruhrverbands der Ausbruch neuer Legionellen-Erkrankungen verhindert wird?
• Welche Maßnahmen schlagen Sie der Verbandsversammlung vor, damit der Ruhrverband seinen Wissensstand und seine Informationspolitik verbessert?“
seit nunmehr 4 Wochen erkranken immer wieder Menschen in Warstein an Legionellen. Mittlerweile ist eine Kläranlage des Ruhrverbands als Infektionsherd lokalisiert. Bis gestern wurde noch keine Entwarnung gegeben. Die Gefahr der Infektion mit den gefährlichen Krankheitserregern besteht also möglicherweise weiterhin.
Der Ruhrverband behauptet in einer Pressemitteilung vom 06.09.2013[http://www.ruhrverband.de/presse/pressemitteilungen/detailansicht/datum/2013/09/06/pressemitteilung-des-ruhrverbands-zur-klaeranlage-warstein/ ]: „Aus den rund 90 Jahren … ist uns als Fachleuten weltweit kein Fall bekannt, in dem eine Legionelleninfektion von einer Kläranlage ausgegangen ist.“ Durch ganz simple Internetrecherche (Eingabe von „wastewater treatment plant“ und „legionella“ in irgendeine Internetsuchmaschine) lässt sich jedoch herausfinden, dass bereits im Jahr 2008 eine biologische Kläranlage in Norwegen geschlossen wurde, weil in der Stadt Sarpsborg drei Legionellen-Wellen aufgetreten waren und die Kläranlage als Verursacher ermittelt wurde.
Im Ruhrverband sind auch Gemeinden aus dem HSK Mitglied. Mindestens 16 Kläranlagen des Ruhr¬verbands liegen im HSK. Sie als Landrat gehören dem Verbandsrat des Ruhrverbands seit 2005 an und sind der einzige Vertreter des HSK in diesem Gremium. Hiermit frage ich Sie in Ihrer Funktion als Mitglied des Verbandsrats:
• Welche Risiken für ein Auftreten und eine Ausbreitung von Legionellen-Erkrankungen sehen Sie imHochsauerlandkreis?
• Welche Vorsorgemaßnahmen und welche Veränderungen halten Sie für erforderlich bzw. würden Sie empfehlen, um die Gefahr eines Ausbruchs weiterer Legionellen-Erkrankungen wirksam und nachhaltig zu reduzieren?
• Welche Maßnahmen schlagen Sie der Verbandsversammlung vor, damit im Einzugsgebiet des Ruhrverbands der Ausbruch neuer Legionellen-Erkrankungen verhindert wird?
• Welche Maßnahmen schlagen Sie der Verbandsversammlung vor, damit der Ruhrverband seinen Wissensstand und seine Informationspolitik verbessert?“
Antwort
„Legionellen in einer Kläranlage des Ruhrverbands in Warstein;
Antwort zur Anfrage vom 10.09.2013 gern. § 11 Abs. 1 Gesch0 des Kreistages
Antwort zur Anfrage vom 10.09.2013 gern. § 11 Abs. 1 Gesch0 des Kreistages
Sehr geehrte Damen und Herren,
Ihre Anfrage vom 10.09.2013 richtet sich an mich in meiner Funktion als Mitglied des Verbandsrats des Ruhrverbands. Ich bin als Vertreter der im Verbandsgebiet liegenden Kreise in den Verbandsrat gewählt worden. Es handelt sich damit nicht um eine Angelegenheit des Hochsauerlandkreises,
sondern um eine Angelegenheit, die dem Aufgabenbereich des Ruhrverbands zugeordnet ist, so dass Ihre Fragen grundsätzlich an den Ruhrverband zu richten wären. Im Interesse einer offen geführten Information und Kommunikation beantworte ich Ihre Anfrage gleichwohl wie folgt:
Ihre Anfrage vom 10.09.2013 richtet sich an mich in meiner Funktion als Mitglied des Verbandsrats des Ruhrverbands. Ich bin als Vertreter der im Verbandsgebiet liegenden Kreise in den Verbandsrat gewählt worden. Es handelt sich damit nicht um eine Angelegenheit des Hochsauerlandkreises,
sondern um eine Angelegenheit, die dem Aufgabenbereich des Ruhrverbands zugeordnet ist, so dass Ihre Fragen grundsätzlich an den Ruhrverband zu richten wären. Im Interesse einer offen geführten Information und Kommunikation beantworte ich Ihre Anfrage gleichwohl wie folgt:
Frage 1: Welche Risiken für ein Auftreten und ein Verbreiten von Legionellen-Erkrankungen sehen Sie imHochsauerlandkreis?
In Deutschland erkranken nach Angaben des Umweltbundesamts’ jährlich mindestens 20.000 bis 32.000 Menschen an durch Legionellen hervorgerufenen Lungenentzündungen. Eine Häufung von Krankheitsfällen wie jetzt in Warstein oder im Jahr 2010 in Ulm kann nie gänzlich ausgeschlossen werden.
Die Fälle in Warstein und Ulm haben gemeinsam, dass die Legionellen wohl über Klimaanlagen bzw. Kühltürme über die Stadt verteilt wurden. Dass kommunale Kläranlagen mit dem Ausbruch einer Legionellen-Epidemie in Zusammenhang stehen, ist weltweit in der Literatur nach Angaben der Expertenkommission nicht nie berichtet worden. Insofern ist das Risiko für eine derartige Infektionshäufung im Hochsauerlandkreis genauso hoch wie in allen anderen Städten und Landkreisen Deutschlands.
In Deutschland erkranken nach Angaben des Umweltbundesamts’ jährlich mindestens 20.000 bis 32.000 Menschen an durch Legionellen hervorgerufenen Lungenentzündungen. Eine Häufung von Krankheitsfällen wie jetzt in Warstein oder im Jahr 2010 in Ulm kann nie gänzlich ausgeschlossen werden.
Die Fälle in Warstein und Ulm haben gemeinsam, dass die Legionellen wohl über Klimaanlagen bzw. Kühltürme über die Stadt verteilt wurden. Dass kommunale Kläranlagen mit dem Ausbruch einer Legionellen-Epidemie in Zusammenhang stehen, ist weltweit in der Literatur nach Angaben der Expertenkommission nicht nie berichtet worden. Insofern ist das Risiko für eine derartige Infektionshäufung im Hochsauerlandkreis genauso hoch wie in allen anderen Städten und Landkreisen Deutschlands.
Frage 2: Welche Vorsorgemaßnahmen und welche Veränderungen halten sie für erforderlich bzw. würden Sie empfehlen, um die Gefahr eines Ausbruchs weiterer Legionellen-Erkrankungen wirksam und nachhaltig zu reduzieren?
Ich habe den Ruhrverband gebeten, baugleiche Kläranlagen bzw. Anlagen mit ähnlichen Randbedingungen auf Legionellen zu prüfen. In diesem Zusammenhang hatte der Ruhrverband ohnehin bereits freiwillig gegenüber dem Umweltministerium NRW erklärt, an einem entsprechenden landesweiten Untersuchungsprogramm teilzunehmen.
Ich habe den Ruhrverband gebeten, baugleiche Kläranlagen bzw. Anlagen mit ähnlichen Randbedingungen auf Legionellen zu prüfen. In diesem Zusammenhang hatte der Ruhrverband ohnehin bereits freiwillig gegenüber dem Umweltministerium NRW erklärt, an einem entsprechenden landesweiten Untersuchungsprogramm teilzunehmen.
Frage 3: Welche Maßnahmen schlagen Sie der Verbandsversammlung vor, damit im Einzugsgebiet des Ruhrverbands der Ausbruch neuer Legionellen-Erkrankungen verhindert wird?
Ob und welche Maßnahmen vor diesem Hintergrund erforderlich sind, kann erst dann sicher beurteilt werden, wenn die Ergebnisse aus dem landesweiten Untersuchungsprogramm und der damit verbundenen Ursachenforschung vorliegen.
Ob und welche Maßnahmen vor diesem Hintergrund erforderlich sind, kann erst dann sicher beurteilt werden, wenn die Ergebnisse aus dem landesweiten Untersuchungsprogramm und der damit verbundenen Ursachenforschung vorliegen.
Frage 4: Welche Maßnahmen schlagen Sie der Verbandsversammlung vor, damit der Ruhrverband seinen Wissensstand und seine Informationspolitik verbessert?
Hierzu habe ich als Verbandsratsmitglied keine Veranlassung. Der Ruhrverband hat auf der KläranlageWarstein die gebotenen Sofortmaßnahmen schnell und zielgerichtet umgesetzt. Die Öffentlichkeit wurde rechtzeitig, transparent und umfassend über seine Maßnahmen und seinen Kenntnisstand informiert. Darüber hinaus setzt sich der Ruhrverband ein, die Ursachen und Wirkungsketten zu ergründen.
Ausgehend von Ihrem Hinweis auf eine Legionellenauffälligkeit in einer norwegischen Kläranlage bei der Stadt Sarpsborg im Jahr 2008, muss an dieser Stelle klargestellt werden, dass es sich bei der norwegischen Anlage um eine Kläranlage einer Papierfabrik mit Abwassertemperaturen
von 37°C handelt, während Kläranlagen zur Reinigung kommunaler Abwässer maximale Abwassertemperaturen von 18- 21°C aufweisen.“
Hierzu habe ich als Verbandsratsmitglied keine Veranlassung. Der Ruhrverband hat auf der KläranlageWarstein die gebotenen Sofortmaßnahmen schnell und zielgerichtet umgesetzt. Die Öffentlichkeit wurde rechtzeitig, transparent und umfassend über seine Maßnahmen und seinen Kenntnisstand informiert. Darüber hinaus setzt sich der Ruhrverband ein, die Ursachen und Wirkungsketten zu ergründen.
Ausgehend von Ihrem Hinweis auf eine Legionellenauffälligkeit in einer norwegischen Kläranlage bei der Stadt Sarpsborg im Jahr 2008, muss an dieser Stelle klargestellt werden, dass es sich bei der norwegischen Anlage um eine Kläranlage einer Papierfabrik mit Abwassertemperaturen
von 37°C handelt, während Kläranlagen zur Reinigung kommunaler Abwässer maximale Abwassertemperaturen von 18- 21°C aufweisen.“
Anmerkung
Zum letzten Punkt möchten wir anmerken, dass die Temperatur in der Kläranlage Warstein wegen der Industrieabwässer bereits mehr als 20 Grad beträgt. Im August war sie wegen der hohen Außentemperaturen noch erheblich weiter angestiegen. Parallelen zu dem Legionellen-Aufkommen bei der Kläranlage in Norwegen im Jahr 2008 sind daher durchaus naheliegend.
Zum letzten Punkt möchten wir anmerken, dass die Temperatur in der Kläranlage Warstein wegen der Industrieabwässer bereits mehr als 20 Grad beträgt. Im August war sie wegen der hohen Außentemperaturen noch erheblich weiter angestiegen. Parallelen zu dem Legionellen-Aufkommen bei der Kläranlage in Norwegen im Jahr 2008 sind daher durchaus naheliegend.
Quelle: Sauerländer Bürgerliste (SBL)
http://www.derwesten.de/region/sauer-und-siegerland/warsteiner-krankenhaus-zieht-schlussstrich-aimp-id8511424.html
WARSTEIN.
Warsteiner Krankenhaus zieht Schlussstrich
01.10.2013 | 00:20 Uhr
Warstein. Nach fünf Wochen Legionellen-Krise hat das Warsteiner Krankenhaus „Maria Hilf“ gestern offiziell einen Schlussstrich unter die bisher größte Belastung in seiner Geschichte gezogen. „Unser Team hat hervorragend gearbeitet“, resümierte Geschäftsführer Hans-Christian Vatteroth, „man kann es vielleicht mit dem Volksmund sagen: Das Glück ist mit den Tüchtigen.“ Das Warsteiner Ärzteteam hatte bereits die ersten Patienten, die Mitte August an atypischen Lungenentzündungen erkrankten, mit den entsprechenden Medikamenten gegen Legionellen therapiert. Die vergleichsweise geringe Letalitätsrate (Todesrate) sei auch auf diese schnelle Behandlung zurückzuführen. „Wir hatten glücklicherweise ein komisches Bauchgefühl, das sich als richtig erwiesen hat“, sagte Chefarzt Dr. Thomas Schumacher.
Insgesamt 165 Menschen waren im Zusammenhang mit dem Warsteiner Ausbruchsgeschehen an Legionellose erkrankt, zwei nachweislich daran gestorben, bei einem dritten Todesopfer ergab die Obduktion ebenfalls einen Zusammenhang mit der Legionellen-Erkrankung. Mittlerweile konnten alle Patienten, die auf Normalstationen behandelt wurden, das Krankenhaus wieder verlassen. Ein Patient wird noch auf der Intensivstation betreut, sein Zustand ist nach wie vor unverändert.
Derweil gilt das Verbot des Landes, Wasser aus den mit Legionellen belasteten Flüssen Wäster und Möhne zu entnehmen, weiter.
Anna Gemünd
Warsteiner Krankenhaus zieht Schlussstrich | WAZ.de - Lesen Sie mehr auf:
http://www.derwesten.de/region/sauer-und-siegerland/warsteiner-krankenhaus-zieht-schlussstrich-aimp-id8511424.html#plx1838751340
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