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Düsseldorf
Legionellen-Test für Warmwasseranlagen
Bis Ende des Jahres müssen Hauseigentümer nachweisen, ob das warme Wasser einwandfrei ist.
Erkrankungen durch Legionellen, die sich unter günstigen Voraussetzungen im warmen Wasser ausbreiten, sollen vermieden werden. Deshalb schreibt die Trinkwasserverordnung vor, dass Hauseigentümer von Gewerbebauten oder Mehrfamilienhäusern mit drei und mehr Wohnungen das Warmwasser auf die gefährlichen Bakterien testen. Werden die Grenzwerte überschritten, müssen sie das Gesundheitsamt informieren. Das schreibt dann eine Sanierung vor. "Bisher haben etwa 200 Eigentümer von Gebäuden und Wohnanlagen solche Überschreitungen gemeldet", sagt Elke Volkmann, zuständige Abteilungsleiterin beim Gesundheitsamt.
Einen Überblick über das Gesamtausmaß der Problemfälle habe das Gesundheitsamt nicht, weil es keine Angaben über Zahl der Warmwasseranlagen gebe und weil nicht kontrolliert werde, ob Eigentümer die Anlagen untersuchen lassen. "Erkrankt aber ein Düsseldorfer an Legionellen und kann dann ein Eigentümer eine Untersuchung nicht nachweisen, hat das harte Folgen für den Eigentümer", sagt Volkmann und appelliert an die Eigentümer, die Vorschrift zu erfüllen.
Auf der sicheren Seite sind die Hauseigentümer, wenn im Warmwasserspeicher eine Temperatur von 60 Grad herrscht und an der Dusche oder am Wasserhahn von 55 Grad. "Dann sterben die Legionellen ab", erklärt Volkmann. Kontrolliert werde dann, wenn die Leitung zwischen Behälter und Zapfstelle drei Liter Wasser fasst, meist ist das eine Länge von etwa zehn Metern. Werden bei der Analyse Legionellen entdeckt, "muss meist thermisch desinfiziert werden", erklärt Volkmann. Das bedeute, dass das Wasser auf mindestens 70 Grad erhitzt wird und längere Zeit durch die Leitungen fließen müsse. Sinnvoll könne es auch sein, tote oder ungenutzte Leitungen stillzulegen, "weil sich Legionellen nur im stehenden Wasser ausbreiten".
Die vorgeschriebene hohe Wassertemperatur kann Mehrkosten verursachen, "weil das Aufheizen viel Energie frisst", weiß Marc-André Müller von den Stadtwerken aus Erfahrungen. Das ausreichende Isolieren von Leitungen oder moderne, gut gedämmte Warmwasseranlagen könnten Kosten sparen helfen. "So werden auch die Nebenkosten niedrig gehalten", sagt Energieberater Friedhelm Lentzen von der Verbraucherberatung. Die Kosten senken helfen könnten auch Solaranlagen. Für die einzelnen Anlagen müssten maßgeschneiderte Lösungen zum Energiesparen entwickelt werden. Infos gibt die Verbraucherzentrale, auch bei Beratung am Dienstag, 3. Dezember, ab 16 Uhr. Anmeldung unter Telefon 71064940.
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